Nach den letzten Invictus Games in Sydney sollte es eigentlich 2020 so weit sein, doch wegen der Corona-Pandemie mussten die Invictus Games in Den Haag zweimal verschoben werden. Das lange Warten für die versehrten Kameradinnen und Kameraden, Family & Friends und der vielen Fans, aber auch für uns, war endlich vorbei.

Die Teilnahme an den Invictus Games stellt für viele im Dienst verwundete, verletzte oder erkrankte Soldatinnen und Soldaten ein Zwischenziel auf ihrem langen Weg der Rehabilitation – dem individuellen Weg zurück ins Leben – dar. Die Sporttherapie nimmt auf diesen, häufig jahrelangen medizinischen Rehabilitationsprozess, eine begleitende Rolle ein, steht aber keinesfalls im Mittelpunkt. Zunächst müssen unsere Versehrten erst einmal die Voraussetzungen erlangen, überhaupt am Sport teilnehmen zu können. Deshalb an dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön an unseren Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr und an alle Sanitätsdienste der teilnehmenden Nationen. Die Invictus Games sind für viele Teilnehmende ein Zwischenziel auf ihrem Weg der Rehabilitation. Es wäre falsch von einer reinen Sportveranstaltung zu sprechen, die Invictus Games sind vielmehr ein Festival, bei dem aus über 20 Nationen versehrte Soldatinnen und Soldaten mit Ihren Familien und Freunden zusammenkommen, um ihre individuellen Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig Mut zu machen, die Gemeinschaft unter Betroffenen zu erleben und ja, auch um sich in sportlichen Wettkämpfen zu messen. Bei den Einzelsportarten steht dabei immer der Wettkampf mit sich selbst und die Erreichung der eigenen Ziele, bei den Mannschaftssportarten das gemeinsame Erleben, im Vordergrund. Und natürlich sollte der Spaß niemals zu kurz kommen. 

Nun aber zurück nach Den Haag.

Im Zeitraum vom 16. – 22. April 2022 kamen mehr als 500 versehrte Soldatinnen und Soldaten sowie über 1.000 Family & Friends aus 17 Nationen in den Niederlanden zusammen. Über 100.000 Menschen besuchten in diesem Zeitraum den Zuiderparc um ein Teil der Invictus Familie zu werden… und mittendrin der Vorstand des FUAV!

Samstag – Zusammen mit unserer Schirmherrin zogen wir (Der Vorstand + Unterstützer) am Ostersamstag, bepackt mit Fanartikeln und Deutschlandfahnen, vom Hotel zum Zuiderpark in Den Haag, um an der Eröffungsfeier der Invictus Games 2022 teilzunehmen.

Noch vor der Eröffnung konnten wir dem Teamkapitän des DEU Teams im Beisein einiger Teammitgliedern 450 Pins „I Am — Team Germany 22“ übergeben. Diese Pins dienen zum gegenseitigen Austausch zwischen den Versehrten und sind sehr beliebt.

Die Eröffnungszeremonie wird uns allen wohl unvergessen bleiben, denn den Einzug der Teams der Nationen fand unter dem tosenden Beifall von 5000 Menschen statt. Die minutenlangen standing ovations, für das Team Ukraine, haben sich besonders nachdrücklich eingeprägt. Der Höhepunkt war dann der Auftritt von Prinz Harry, dem Duke of Sussex. Er wurde in einer leidenschaftlichen Ansprache von seiner Ehefrau Meghan angekündigt. Der Duke of Soussex ging in seiner sehr emotionalen Rede auf die notwendige Stärke und den Mut jenes einzelnen Teilnehmenden ein, den es bedürfe, um die vielen Hürden auf dem langen Weg der Rehabilitation zu überwinden. „Nun hat Euch eurer Weg hierher geführt, herzlich Willkommen“. „Im Herzen seid ihr alle unbezwingbar“, betonte Harry und fragte: „Invictus, seid ihr bereit?“ Noch größer hätte der Jubel nicht sein können. So gab Harry den Startschuss für die Spiele.

Sonntag – Der Startschuss unserer Aktion „Komm mit – sei dabei“ folgte dann am Ostersonntag, morgens um 08:00 – wir standen am Eingang des Zuiderparks und warteten gespannt auf die Ankunft zweier von uns organisierter Fanbusse aus Deutschland. In einem waren 22 Vertreter unseres langjährigen Unterstützers: Die Reservistenkameradschaft Lippstadt. Im anderen Bus saß ein bunt zusammengewürfelter Haufen an Unterstützern u.a. auch zwei Pressemitarbeiter des Deutschen Bundeswehrverbandes (DBwV), die Autorin und Fotografin von „Gesichter des Lebens“ Frau Daniela Skrzypczak sowie Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Görlich von dem Soldaten und Veteranen Stiftung (SVS). Vor Ort in Köln und während der Fahrt wurde die Gruppe von unserer lieben Helferin, Frau Alexandra Risnes, betreut.

Am gleichen Tag machten sich aber auch auf eigene Faust einige von uns ausgestattete Unterstützer, wie z.B. eine Abordnung des Vereins der Sanitätsoffizieranwärter (SanOA e.V.), auf den Weg nach Den Haag.

 

Ausgestattet mit den Artikeln aus unserem Fanpaketen erkundeten wir nach der Ankunft zunächst mit beiden Gruppen gemeinsam den Zuiderpark. Im Anschluss ging es zum Leichtathletikevent, bei dem wir mit den DEU Family & Friends zusammen lautstark unser Team Deutschland beim Diskuswurf und beim 100- bzw. 200 m Lauf anfeuerten.

Bei dieser Gelegenheit konnte unser Vorsitzender auch einen Gedankenaustausch mit Oberstleutnant Marcel Bohnert, dem 2. stellvertretenden Bundesvorsitzenden des DBwV und Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Görlich von der SVS, durchführen.

Danach ging es zum Sitzvollyball. Adrenalin pur…Alle anwesenden Fans, egal welcher Nation, feierten das kurzfristig zusammengestellte Team aus ukrainischen, deutschen, italienischen und amerikanischen Athleten lautstark an.

Montag – Auch am Ostermontag nahmen wir zu Beginn des Tages einen Bus mit anreisenden und neugierigen Fans am Eingang des Zuiderparks in Empfang. Alle waren sichtlich beeindruckt von der besonderen Atmosphäre von gegenseitiger Wertschätzung und des Wohlfühlens. Hier wird Inklusion gelebt. Bei diesen Spielen ist kein Platz für Barrieren, hier bewegen sich an Körper und/oder Seele versehrte Soldatinnen und Soldaten mit ihren Prothesen oder in ihrem Rollstühlen wie selbstverständlich zwischen all den Besuchern. Auch wir sind völlig eingenommen von dieser besonderen Atmosphäre und man spürt regelrecht, wie aus „IHR“ ein „WIR“ wird.

Für uns ging es zunächst wieder zum Sitzvollyball. Schon vor der Halle hörten wir die Fanblocks, die mit ihren Fahnen, Bändern und Trikos der Länder Ukraine, USA, Italien und Deutschland das Mix-Team „Unconquered“ anfeuerten. Als dann auch noch diese Mannschaft sich gegen Canada siegreich durchsetzen konnte, bebte die Halle. Das schönste war aber zu sehen, wie sich anschließend die Sportlerinnen und Sportler aller beteiligten Nationen dieses Spiels, in den Armen lagen.

Denn das gemeinsame Erleben und der gegenseitige Respekt verbindet Nationen. Die vielen Freudentränen im Fanblock sind Zeuge dafür, dass der Spirit der Invictus Games nicht bei den Versehrten aufhört. Selbst beim Niederschreiben dieser Worte bekommen wir noch Gänsehaut. Das höchst emotionale Interview (siehe Facebook) mit Franz aus dem Team, kurz nach dem Sieg, wird unserem Pressesprecher wohl sicherlich für immer in Erinnerung bleiben.

Für unseren Vorsitzenden gab es auch noch eine Überraschung. Die Fotokünstlerin Daniela Skrzypczak vom Projekt „www.Gesichter-des-Lebens.de“ lud ihn zu einem Interview und Fotoshooting ein. Danke Daniela!

                                Foto: demipress, Daniela Skrzypczak

Dankbar sind wir auch dem Presseteam vom Deutschen Bundeswehrverband für das durchgeführte FUAV-Interview sowie für die Zusage, unseren Vorstand in den Grundlagen der professionellen Fotografie zu schulen. Danke Euch!

                                                       Foto: DBwV

Weiter ging es am Nachmittag beim Diskuswerfen. Auch wenn es bei den Invictus Games nicht um den Gewinn von Medaillen geht, freut es einen dann aber doch, wenn auch ein deutscher Versehrter für seinen jahrelangen steinigen Weg der Rehabilitation eine Medaille gewinnt. Mit einem kraftvollen und technisch sauberen Wurf konnte Alex die Goldmedaille im Diskuswurf gewinnen. Natürlich freute sich jeder über die Medaille und zollte Alex dem ihn zustehenden Respekt und Anerkennung. Auch das sofort nach seinem Sieg gemachte Interview mit dem Gewinner ist unter Facebook und Homepage einsehbar.

Am Abend durften wir die deutsche Unterstützergruppe, so wie am vergangenen Tag, wieder verabschieden. Alle waren noch von den Emotionen gepackt und tauschten sich lebhaft am Eingang zum Zuiderpark aus. Jürgen Görlich sagte zum Abschied: „Der FUAV hat den Transport organisiert, kostenlose Tickets bereitgestellt, uns mit Fanartikel ausgestattet und während der Fahrt wie auch vor Ort betreut. Dieser Verein ist einfach spitze. Danke an das gesamte FUAV-Team“.

Dienstag – Auf diesen Tag haben wir uns sehr gefreut, denn an diesem Tag konnten wir unsere zweite Aktion „sei dabei – mach mit“ verwirklichen. Vor Ort in Feldkirchen organisierte Stabsfeldwebel Dirk Meyer-Schuhmann ein Invictus Games Unterstützerfest, wozu er viele Angehörige des Sanitätslehrregimentes im Casino in der Gäubodenkaserne begrüßte. Sie alle wollten unserem Team von der Heimat aus zujubeln und somit ihre Unterstützung zum Ausdruck bringen. Hierzu wurden viele Jubel-Videos und Statements aufgenommen und über uns direkt an das DEU Team weitergeleitet. Parallel dazu hat unser lieber Stefan vor Ort in Den Haag den ganzen Tag Interviews und Filmaufnahmen gefertigt, um die tolle Stimmung von Den Haag nach Feldkirchen zu transferieren. Trotz einem langen und anstrengenden Tag ließ es sich das ganze DEU Team nicht nehmen, vor dem Zubettgehen nochmal zusammenzukommen um eine Videobotschaft mit herzlichen Grüßen nach Feldkirchen aufzunehmen.

Der Tag sollte allerdings noch einige weitere Überraschungen für uns bereithalten. Um 14:00 Uhr waren wir beim deutschen Pavillon des Organisationsteams der Invictus Games 2023 (IG23) Düsseldorf. Die Gastgeber der 6. Ausgabe der Invictus Games, die Bundeswehr und die Stadt Düsseldorf, präsentierten die erstmals bei den IG23 in Düsseldorf aufgenommene Sportart Tischtennis. Hierzu kamen Sportler und Sportlerinnen von Borussia Düsseldorf, alle selbst versehrt, nach Den Haag und zeigten uns ihr beeindruckendes Können. Für uns völlig unerwartet stand plötzlich der Schirmherr der Invictus Games, der Duke of Sussex, Prinz Harry, im Zelt und nahm wie selbstverständlich an dem Tischtennisspiel teil. Seine herzliche und natürlich Art verzauberte nicht nur die Damen im Raum. Er versteht es, alle Anwesenden in seinen Bann zu ziehen und für die Sache zu begeistern. Diesem besonderen Menschen so nah zu erleben, da waren sich alle vom Team FUAV einig, ist ein Highlight der besonderen Art, welches man so nicht oft erlebt.

Mittwoch – Als sehr glückliche Fügung stellte sich schnell heraus, dass unser Vorsitzender, der ja selbst Angehöriger des Projektteams IG23 ist und somit auch ein paar dienstliche Aufgaben vor Ort zu übernehmen hatte, als Begleitoffizier für den acting Beauftragten PTBS des BMVg’s, Herrn Generalarzt Dr. Johannes Backus, eingeteilt wurde. Kurzerhand erklärte uns Generalarzt Dr. Backus zu Angehörigen seiner Delegation und verschaffte uns somit Einblicke, die wir sonst sicherlich nicht gehabt hätten.

Gemeinsam gingen wir zunächst in den Sportcampus zum Indoor Rowing. Der Saal tobte bereits, die Stimmung war mitreißend, Fans aller Nationen feuerten gemeinsam alle versehrten Sportlerinnen und Sportler an. Konkurrenzdenken gibt es nicht. Schnell waren auch wir heiser vom Anfeuern. Eine unglaubliche Atmosphäre. Wer das noch nicht miterlebt hat, den raten wir dringend nächstes Jahr nach Düsseldorf zu kommen.

Den Tag beschlossen wir dann beim Weelchair Rugby. Wow, was diese Männer und Frauen da auf dem Spielfeld mit ihren Rollstühlen leisten, ist schon beeindruckend. Da wird sich nichts geschenkt, da bringt man auch mal einen Gegner zum Umfallen. Jedem Einzelnen war der Ehrgeiz ins Gesicht geschrieben, jedoch nur solange die Spielzeit lief. Nach dem Abpfiff lagen sich auch hier alle Versehrten in dem Armen und feierten sich.

 

Die abschließende Medaillenzeremonie durch Prinz Harry war mal wieder ein Event unter dem Motto „unvergesslich“. Er ehrte jeden einzelnen Versehrten mit persönlichen Worten und einer herzlichen Umarmung. Wir verließen den Zuiderpark nach einem wunderbaren Tag mit bleibenden Erinnerungen.

Donnerstag – Als eine sehr beliebte Sportart bei den Invictus Games zählt das  Rollstuhl-Basketball. Also wollten wir auch hier die Emotionen aufnehmen und die teilnehmenden Teams unterstützen. Beim Spiel zwischen dem Gastgeberland Niederlande und Canada herrschte eine ausgelassene Stimmung, die uns zugleich packte und bis zum Tagesende nicht mehr los lies.

Unser Vorsitzender durfte am Abend dann noch am Empfang des deutschen Botschafters in den Niederlanden, welchen er zu Ehren des DEU Teams veranstaltete, teilnehmen. Neben der Begrüßung durch den Botschafter, sprachen auch deutsche Politiker und – wie sollte es anders sein – der Duke of Sussex. Auch hier machte Prinz Harry allen deutlich, wer bei den Invictus Games im Mittelpunkt steht. So zog er sich mit allen DEU Versehrten in einen Nebenraum zurück und lies sich ihre Geschichten erzählen. Dank der Unterstützung einiger Team-Mitglieder ist nun der Duke of Sussex nicht nur stolzer Besitzer eines Team-Shirts sondern auch von einem FUAV-Shirt. Wir sind sehr gespannt, ob er dies nächstes Jahr mit nach Deutschland bringen wird.

Freitag – Was uns zum letzten Tag, einen besonderen Tag, bringt: Am Morgen durften wir unseren letzten Bus aus Geilenkirchen begrüßen. Eine lustige Truppe von Angehörigen des in Geilenkirchen stationierten AWACS-Verbandes sowie deren Familienmitglieder sorgten von der ersten Minute an für Stimmung. Ausgestattet mit unseren Fan-Paketen und somit deutlich als deutsche Fans erkennbar, machte man sich auf zum Fahrradrennen und zum Rollstuhl-Basketball. Die Atmosphäre war von Vorfreude und Neugierde geprägt.

Nachdem wir der neuen Gruppe den Zuiderpark gezeigt und einige Gruppenfotos gemacht hatten, wurde dem FUAV als Dank für die Organisation der Fan-Fahrten, bei denen am Ende 157 Personen teilnahmen, ein Bild eines AWACS-Flugzeuges mit einem Dankes-Text und vielen Unterschriften überreicht. Das war schön! Ja, auch uns tut es gut, wenn man unsere Arbeit wertschätzt. Danke Euch!

Für uns ging es anschließend zunächst in den deutschen Pavillon der IG23. Durch das Engagement unseres stv. Vorsitzenden und Pressesprechers war es uns möglich, Interviews mit dem Leiter des Projektteams Invictus Games 2023, Herrn General Alfred Marstaller,

mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller

und mit der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Frau Dr. Eva Högl zu führen.

Doch damit nicht genug:  Mit freundlicher Unterstützung von General Marstaller weckte  unsere Aktion „Komm mit – sei dabei“ das Interesse unserer Verteidigungsministerin. Wie selbstverständlich nahm sie unser Fan-Shirt, welches ihr unser Vorsitzender persönlich überreichte , mit in die anschließende Pressekonferenz und präsentierte dies vor laufender Kamera als wunderbare Sache und als vorbildliches Beispiel für hoffentlich viele weitere Aktionen im Zusammenhang mit den Invictus Games 2023 in Düsseldorf.

 

Wir freuen uns sehr darüber, dass der Stellvertreter des Generalinspekteurs, Herr Generalleutnant Markus Laubenthal, noch vor Ort seine Absicht geäußert hat, Mitglied des FUAV zu werden. Vielen Dank und herzlich willkommen in unserer Unterstützer-Familie.

Ein weiteres Highlight für uns stellte die Übergabe der 3×3 Meter großen Fahne an das deutsche Team IG22 dar. Diese Fahne, auf der sich über 1.000 Bürgerinnen und Bürger Deutschlands mit Grüßen und Wünschen an das deutsche Team Invictus Games 2022 verewigt hatten, konnten wir dem Teamcaptain, Hauptmann Hagen Vockerodt, übergeben. Er war sehr gerührt und sicherte uns zu, dass diese Fahne einen würdigen Platz in der Gruppe für Sporttherapie in Warendorf finden wird.

Nun galt es noch eins zu verwirklichen: Nach den Games ist vor den Games!!!

In guter Tradition wird die Invictus Fahne während der Abschlusszeremonie vom Teamkapitän der gastgebenden Mannschaft an den Teamkapitän der als nächstes austragenden Nation übergeben. Aufgrund der relativen Nähe zwischen Den Haag und Düsseldorf hatten sich die Organisatoren überlegt, die Fahne im Rahmen einer medien- und öffentlichkeitswirksamen Radtour durch ehemalige DEU Teilnehmende von vergangenen Invictus Games, zu überführen. Auf der 3-tägigen Tour wurde nach und nach die Gruppe durch hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Militär erweitert. Am Montag, dem 25. April 22, wurde die Fahne dann feierlich in Düsseldorf durch den Bürgermeister in Empfang genommen. Der FUAV hatte die einmalige Chance, sein Logo werbewirksam auf den Radsporthosen zu präsentieren. Die Übergabe der Hosen fand dann auch stilvoll in Den Haag im Beisein des Projektleiters IG23 statt.

Mit dem Ende des Tages kam auch das Ende der diesjährigen Invictus Games. Eine bewegende Woche liegt hinter uns, die geprägt war von Klatschen, Jubeln und gemeinsamen Erlebens.

Gerade die persönlichen Invictus-Momente eines jeden Einzelnen, macht dieses Festival aus und werden unvergessen bleiben. Momente wie z.B. diese:

Ein Ruderer beim Indoor Rowing war nach dem Wettkampf so erschöpft, dass er nicht mehr aufstehen konnte. Ein versehrter Kamerad einer anderen Nation trug ihn kurzerhand unter „standing ovations“ aus der Halle – Gänsehaut pur.

Eine englische Kameradin lief mit Unterschenkelprothese erstmals ein Rennen. Sie kämpfte mit sich selbst, wollte aufgeben und wurde immer langsamer, doch ein ganzes Stadion feuerte sie an, versehrte Kameradinnen und Kameraden anderer Nationen liefen zu ihr und gemeinsam schafften sie es, dass sie ihren Lauf wieder aufnahm und es ins Ziel schaffte. Weinend lag sie dann im Ziel in den Armen ihrer Kinder, die sie erstmals überhaupt rennen sahen.

Ein sehender Läufer und ein blinder Läufer nur verbunden durch ein Seil, starteten zum 100 m Lauf. Sie liefen abgestimmt aufeinander und kamen gemeinsam ins Ziel. Beide fielen auf die Knie, lagen sich in den Armen und weinten.

Ein niederländischer Teamkamerad musste sich kurzfristig vor den Spielen einer notwendigen Operation unterziehen und konnte deshalb nicht teilnehmen. Er wurde im Krankenbett in den Zuiderpark und auf die Spielfelder zu seiner Mannschaft geschoben, wo seine Kameradinnen und Kameraden Spalier standen, um ihn zu empfangen.

Unvergessen auch er Moment als bei einer Medaillenverleihung der ca. 5-jährige Sohn eines im Rollstuhl sitzenden US-Kameraden von dessen Schoß aufstand, vor Prinz Harry eine Verbeugung machte, die Medaille entgegennahm und seinem Papa umhängte. Da kommen einen beim Schreiben noch die Tränen…

Diese Aufzählung könnte man sehr, sehr lange fortführen.

Fazit – Die Invictus Games in Den Haag waren vielfältig. Das spiegelte sich auch in der grandiosen Abschlusszeremonie wider. Denn die Spiele endeten noch emotionaler als sie begonnen hatten: „Ihr geht stärker hier weg, als ihr hier angekommen seid. Ich könnte nicht stolzer sein als ich es auf jeden von euch bin“, so der Gründer und Schirmherr der Invictus Games Prinz Harry.

Auch wir verließen beseelt von all den Eindrücken der letzten Woche ein letztes Mal den Zuiderpark und gingen zurück ins Hotel. Eines ist sicher: Wir freuen uns auf 2023 und hoffen, dass viele nach Düsseldorf kommen, um dieses einmalige Festival der Wertschätzung, Emotionen und Freude zu erleben.

Hinweis:

Wir hatten die Gelegenheit, mit Fans, Versehrten aus dem DEU Team und auch Prominenten viele Interviews zu führen. Diese haben wir auf unserer Facebookseite  ( FUAV ) und unserem Youtube-Kanal online gestellt. Eine Verlinkung zu Youtube findet ihr nachstehend.

Damit kann jeder den Spirit der Invictus Games miterleben, es lohnt sich!

Alle auf den Bildern bzw. Videos gezeigten Personen haben mit Einverständniserklärung
(gemäß Europäischer Datenschutz Grundverordnung – EU-DS-GVO) der Veröffentlichung ihres Bildes beim FUAV, Invictus Foundation oder Gesichter des Lebens zugestimmt.