Am 22. Februar 2018 empfing Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen in Berlin während eines Festaktes die Athletinnen und Athleten, die im Herbst 2017 bei den Invictus Games in Toronto zahlreiche Siege errungen haben.

Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen mit den Teilnehmern der „Invictus Games“ 2017 und  unsere Schirmherrin.
Foto: Bundeswehr/Uwe Grauwinkel

Ministerin ehrt Sportler der Invictus Games
Foto: Bundeswehr/Uwe Grauwinkel

Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen bei ihrer Begrüßungsrede
Foto: Bundeswehr/Uwe Grauwinkel

Unser Förderverein war ebenfalls geladen, weil er die deutsche Mannschaft der Invictus Games zielgerichtet mit Sportgeräten (2 Renn-Trikes und einem Kugelstoßstuhl) unterstützt hatte. Der Vorstand konnte während des Empfangs wichtige Netzwerkarbeit betreiben.

von Links: OTA Dr. Lison, M Wüsthoff. H Holly

Für unsere Schirmherrin, Frau Generalstabsarzt Dr. Gesine Krüger, bot sich die Gelegenheit, auf die Leistungen des FUAV aufmerksam zu machen. Als Gäste waren neben vielen hochrangigen Militärs unter anderem der Generalinspekteur Volker Wieker, der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels sowie die Unterstützergruppe „Familiy and Friends“ zugegen.

Wichtige Netzwerkarbeit

von Links: H Fiedler, GSA Dr. Krüger, H Iserath,
                                Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen, M Wüsthoff                                Foto: Bundeswehr/Uwe Grauwinkel

Wir freuen uns, dass sich insbesondere der Generalinspekteur Volker Wieker an diesem Abend entschied, unserem Verein als neues Fördermitglied beizutreten.

von Links: H Iserath, H Fiedler, General Wieker, M Wüsthoff

Frau Generalstabsarzt Dr. Krüger richtete nach der Begrüßung durch die Bundesverteidigungsministerin einige Worte an die anwesenden Spitzen der Bundeswehr und hob die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für die Versehrten hervor.

Unsere Schirmherrin
Foto: Bundeswehr/Uwe Grauwinkel

„Wir, der FUAV, möchten auch diesen Weg begleiten und fördern.
Wir möchten aber vor allem mit unserer Arbeit unsere Solidarität mit Ihnen, sehr geehrte Sportlerinnen und Sportler, zum Ausdruck bringen und das umfangreiche dienstliche Angebot durch ergänzende Projekte fördern.
Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber auch Kameradinnen und Kameraden erhalten so die Gelegenheit, ihr Mitgefühl und ihre Wertschätzung gegenüber versehrten Soldatinnen und Soldaten durch eine Spende oder ihren Beitritt zu unserem Verein auszudrücken.“

Im weiteren Verlauf des Nachmittags verdeutlichte Stabsfeldwebel Andreas Eggert, Vertreter des Invictus Teams, wie wichtig der offene Umgang mit Einsatzschädigungen in der Gesellschaft ist:

rechts: Stabsfeldwebel Andreas Eggert
Foto: Bundeswehr/Uwe Grauwinkel

„Die Invictus Games in Toronto haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Sport für jeden Einzelnen im Rahmen seiner individuellen Therapie ist. Sei es die Krebserkrankung, die verpatzte Operation, die einen in den Rollstuhl zwingt, die schwere Verletzung im Einsatz
oder die schlimmen Erlebnisse, welche einen nicht mehr loslassen.

Der Sport macht das Erlebte nicht ungeschehen, aber er unterstützt die Therapie enorm.“

In Übereinstimmung mit Stabsfeldwebel Eggert werden wir mit unseren Anstrengungen im Sinne des FUAV-Zweckes nicht nachlassen.

Wir sind stolz, dass vier der fünf Medaillen während der Invictus Games auf den oben genannten Sportgeräten des FUAV gewonnen wurden.

Ein besseres Feedback für unsere Arbeit als Förderverein gibt es nicht, was auch in der Rede unserer Schirmherrin deutlich zu Ausdruck kam.

 

Rede unserer Schirmherrin

„Sehr geehrte Frau Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen,
vielen Dank für Ihre freundlichen Worte.
Sehr geehrte Herrn Staatssekretäre (Grübel und Brauksiepe), sehr geehrter Herr General Wieker, sehr geehrte Generalität und Admiralität, meine sehr geehrten Damen und Herrn, gestatten Sie, dass ich das das Wort nun an die anwesenden Ehrengäste richte:
Liebe Sportlerinnen und Sportler, liebe „Family & Friends“,
Sie können wahrlich stolz auf sich sein. Ihr Wille, Ihr Mut und Ihre Beharrlichkeit – ausdrücklich auch der „Family & Friends“ Gruppe – hat Sie heute hierher gebracht.
Auch ich gratuliere jedem Einzelnen von Ihnen von Herzen zu Ihrem Erfolg bei den
INVICTUS GAMES 2017.

Sie haben als TEAM DEUTSCHLAND zusammen mit Ihrer Unterstützergruppe und Ihren Betreuern eine ganz große Leistung erbracht.

Als Ärztin und Sanitätsoffizier weiß ich nur zu gut, welchen schicksalhaften, beschwerlichen und aufopferungsvollen Weg Sie gegangen sind. Sie sind aber auch Vorbilder für andere Kameradinnen und Kameraden. Sie haben bewiesen, dass man das vermeintlich Unmögliche schaffen kann, und es einen Weg zurück ins Leben gibt.

Unterschätzen Sie die Bedeutung für Anderen nicht!

Und Sie sind auch Repräsentanten für die hervorragende Arbeit mit versehrten Soldatinnen und Soldaten am Standort Warendorf: sei es durch die Gruppe Sporttherapie nach Einsatzschädigung der Sportschule oder durch das Zentrum für Sportmedizin.

Als Förderverein zur Unterstützung der Arbeit mit Versehrten am Zentrum für Sportmedizin, kurz FUAV, schauen wir auch auf die zahlreichen Weiterentwicklungsinitiativen des Sanitätsdienstes mit dem Ziel einer umfassenden Rehabilitation von verletzten oder erkrankten Soldatinnen und Soldaten. Am Zentrum für Sportmedizin wurde Anfang 2017 eine Abteilung „Interdisziplinäre Rehabilitation“ eingerichtet, die eng mit den Truppenärztinnen und -ärzten zusammenarbeitet. Dieses Modell der interdisziplinären Zusammenarbeit hat sich – auch aus unserer Sicht – jetzt schon bewährt. Mit der offiziellen Anerkennung des aktiven Case-Managements von Rehabilitationsbedürftigen als gleichwertige Aufgabe neben der Akutversorgung in der Rettungskette durch den Inspekteur des Sanitätsdienstes, ist die Bundeswehr international Vorreiter eines integrativen, militärspezifischen Ansatzes.
Und die beantragte Etablierung einer „Beauftragten für Rehabilitation“ wird den Rehabilitationsprozess im Sanitätsdienst von der klinischen Akutversorgung über die ambulante Versorgung bis zur Reintegration auf operativer Ebene weiterentwickeln, eine noch gezieltere Heil- und Hilfsmittelversorgung sicherstellen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten stärken.

Wir, der FUAV, möchten auch diesen Weg begleiten und fördern.
Wir möchten aber vor allem mit unserer Arbeit unsere Solidarität mit Ihnen, sehr geehrte Sportlerinnen und Sportler, zum Ausdruck bringen und das umfangreiche dienstliche Angebot durch ergänzende Projekte fördern. Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber auch Kameradinnen und Kameraden erhalten so die Gelegenheit, ihr Mitgefühl und ihre Wertschätzung gegenüber versehrten Soldatinnen und Soldaten durch eine Spende oder ihren Beitritt zu unserem Verein auszudrücken.

Seit der Gründung des Fördervereins im Februar 2014 konnten bereits Spenden in Höhe von fast 100.000€ gesammelt werden und ein Sitzvolleyballfeld, Sportbögen für Bogenschießen, Basketballrollstühle und Handbikes für die Erweiterung des Sportangebots für Versehrte am Standort Warendorf beschafft werden.

Diese Summe konnte nur mit Hilfe starker Partner erreicht werden, die unsere Arbeit immer wieder mit großzügigen Zuwendungen unterstützen. Ich möchte an dieser Stelle die Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie, die Reservisten-Kameradschaft Lippstadt und den Rotary Club Mainz stellvertretend für alle Institutionen nennen.

Mein Dank gilt auch der großartigen Unterstützung vieler hochrangiger Fördermitglieder aus der Bundeswehr, wie z.B. General Kneip sowie den Generalleutnanten Pfeffer, Schelleis und Vollmer, die unsere aktuellen Projekte persönlich fördern. Dieses Engagement bestärkt uns in unserer Arbeit, gibt Wertschätzung und macht Mut.

Als FUAV sind wir stolz darauf, dass wir Sie, liebe Ehrengäste, beginnend mit dem Teambuilding-Event im Kletterpark, über die Fan-Ausstattung, bis zu den gesponserten Renn-Trikes und dem Kugelstoßstuhl, auf Ihrem erfolgreichen Weg zu und bei den Invictus Games begleiten durften. Wir freuen uns natürlich sehr, dass 4 der 5 Medaillen mit den gerade genannten Sportgeräten gewonnen wurden.

Ein besseres Feedback gibt es glaube ich nicht!

Derzeit planen wir ein neues Projekt am Standort Warendorf. Es handelt sich um einen Hoch- und Niedrig-Seilgarten (Gesamtinvestitionsvolumen ca. 200.000€). Solch ein Klettergarten ist ideal für Teambuilding-Massnahmen zur Vorbereitung auf nationale und internationale Wettkämpfe im Para- und Versehrtensport und als Erlebnissport-Event für Familienwochenenden sowohl bei der Vorbereitung der Invictus Games, als auch für die Familienwochenenden für Teilnehmer am Programm der Sporttherapie, die dreimal jährlich in Warendorf durchgeführten werden. Dabei soll auch der Spaßfaktor nicht außer Acht gelassen werden.

Denn: nur wer Spaß am Sport hat, kann am Ende erfolgreich sein, so wie Sie es waren
und sind.

Dem FUAV liegt aber auch die ideelle Förderung von Versehrten am Herzen.
Wir sind der Meinung, dass gesellschaftlicher Rückhalt und die Solidarität der Bevölkerung mit den Menschen in der Bundeswehr allgemein, wie auch mit unseren versehrten Soldatinnen und Soldaten und deren Familien im Besonderen, die zu ertragenden Belastungen deutlich mindern können.

Auf diesem Feld engagiert sich der FUAV aber nicht allein. Zusammen mit vielen weiteren Verbänden, Initiativen, Stiftungen und Vereinen, die sich der sozialen, finanziellen und menschlichen Unterstützung von Bundeswehrangehörigen und deren Familien verpflichtet haben, engagieren wir uns im „Netzwerk der Hilfe“.

In diesem Zusammenhang möchte ich abschließend einen besonders herzlichen Dank an drei hier anwesende Personen richten:
Major Wüsthoff, Hauptmann Fiedler und Hauptmann Iserath bilden derzeit den
Vorstand des FUAV.

Sie haben den FUAV mit gegründet, füllen ihn mit Leben, reisen von einem Event zum anderen, werben Mitglieder – inzwischen sind es 109 – und übernehmen Verantwortung
im Netzwerk der Hilfe.

Und das alles in ihrer Freizeit mit unermüdlichem, ehrenamtlichem Engagement. Dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen!

Ihnen, zu deren Ehren dieser Empfang stattfindet, wünsche ich alles erdenklich Gute auf Ihrem weiteren Lebensweg.

Bleiben Sie stark und hoffnungsvoll und seien Sie versichert:
Sie sind nicht allein!

Vielen Dank!“